„Begabungen und Stärken entdecken und fördern"

Längeres gemeinsames Lernen, optimale individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern je nach Begabungen, Neigungen und Stärken - mit diesen Zielen geht jetzt die Bischöfliche Sekundarschule Am Stoppenberg - die erste Sekundarschule in Essen - an den Start. Die 175 Schüler und ihre Lehrer betreten mit dieser Schulform Neuland.

Bischöfliche Sekundarschule Am Stoppenberg hat Betrieb aufgenommen

Mit einem Gottesdienst und einer Feierstunde hat jetzt die Bischöfliche Sekundarschule Am Stoppenberg heute offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Sie ist damit die erste Sekundarschule, die in Essen an den Start geht.

Dass Vieles neu ist, unterstrich die neue Schulleiterin Adelheid Bohn in der Feierstunde. Nicht nur Schulform und Schulleiterin seien  neu, „sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer fangen heute gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern neu an“, so Bohn. Sie freue sich, diese Schule mit dem Kollegium und den Schülern gemeinsam aufbauen und gestalten zu können. „Jeder von euch kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, betonte die Schulleiterin. Sie verglich die zukünftigen Jahre mit einer Schatzsuche. „Es geht darum, die Schätze, die besonderen Begabungen, euer Wissen und die Fähigkeiten, die in jedem einzelnen stecken, zu finden und an die Oberfläche zu holen, um dann andere Mitschülerinnen und Mitschüler daran teilhaben zu lassen, damit wir miteinander und voneinander lernen können“, umriss Bohn das Ziel der Sekundarschule.
 
Dass am Stoppenberg innovative Vorhaben eine lange Tradition haben, beginnend mit der Gründung des Schulzentrum mit drei Schulformen im Ganztagsbetrieb auf einem Gelände, darauf wies Harald Gesing, Referent im Dezernat Schule und Hochschule des Ruhrbistums, hin, der den erkrankten Dezernenten Bernd Otterbach bei der Eröffnungsfeier vertrat. Inzwischen seien jedoch die Herausforderungen für die Jugendlichen in einem immer stärker technisierten und globalisierten Arbeitsmarkt deutlich gestiegen. „Mit Blick auf das Selbstverständnis des Bistums Essen als katholischer Schulträger schafft die neue Schulform der Sekundarschule den strukturellen und organisatorischen Rahmen, jedem Einzelnen von euch Schülerinnen und Schülern so gut und so viel zu helfen, dass ihr so viel wie möglich lernen könnt und den möglichst besten Schulabschluss erreicht“, betonte Gesing. Das aus der Grundschule bekannte gemeinsame Lernen werde in der Sekundarschule weiter fortgesetzt. In den weiteren Jahrgangsstufen werde der Unterricht in einigen Fächern in gemeinsamen Lerngruppen fortgesetzt, in anderen Fächern könnten je nach Vermögen und Neigung Schwerpunkte zum Beispiel im sprachlichen Bereich und in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern gesetzt werden. Der Unterricht werde von Haupt- sowie von Realschullehrerinnen und –lehrern erteilt, die jeweils als Team die Klassenleitungen bilden. Sieben Klassen der Jahrgangsstufe 5 mit je 25 Schülern gehen jetzt in der neuen Sekundarschule an den Start. 

Die neue Schulform, die im Oktober 2011 vom Landtag NRW beschlossen wurde, sieht ein gemeinsames längeres Lernen von Kindern und Jugendlichen vor. In den Klassen 5 und 6 werden die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule in gemeinsamen Klassen unterrichtet. Dieses integrierte Lernen soll eine optimale individuelle Förderung sicherstellen. Lehrpläne, Stundentafeln und Fördermaßnahmen werden so entwickelt und aufgebaut, dass die Schüler auf den Abschluss der Fachoberschulreife vorbereitet werden.  Der Unterricht in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 erfolgt „teilintegriert“, das heißt: In einzelnen Fächern werden die Schüler in gemeinsamen Lerngruppen unterrichtet, in anderen Fächern in den jeweils gewählten fachlichen Schwerpunkten. Durch das erneute Angebot einer Fremdsprache in Klasse 8 soll zudem die Anschlussmöglichkeit zum Erreichen des Abiturs sichergestellt werden. Bei entsprechender Befähigung und Leistung ist der nahtlose Wechsel in das benachbarte Gymnasium Am Stoppenberg garantiert. „Niemand muss dann in einen anderen Stadtteil fahren oder längere Wege zurücklegen“, betonte Gesing. Die Schulumgebung sei vertraut und einer engen Kooperation der Lehrerkollegien stehe nichts im Wege.

Der Vertreter des Schulträgers wies darauf hin, dass Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck immer wieder und vor allem im Rahmen der in diesem Jahr laufenden Familienkampagne betont habe, „dass Kinder ein Recht auf eine gute Bildung haben und ihnen ein problemloser Zugang zu einer optimalen Bildung ermöglicht werden muss“. 

Herzlich begrüßte Gesing die neue Schulleiterin Adelheid Bohn. Die 46-jährige Pädagogin begegnete bereits als Schülerin in Duisburg der „Idee einer bekenntnisorientierten Bildung“, zunächst auf der Katholischen Grundschule Goldstraße und anschließend auf dem traditionsreichen St. Hildegardis Gymnasium. Nach dem Lehramtsstudium für die Sekundarstufen I und II mit den Fächern Sport und Geschichte in Münster war Bohn unter anderem an der Bischöflichen Montessori Gesamtschule in Krefeld tätig und erlangte zuletzt Verwaltungs- und Leitungserfahrung als Konrektorin der Bertha-von-Suttner-Realschule in Essen. „Wir freuen als Bistum außerordentlich, dass Sie die Schulleitung unserer neuen Sekundarschule übernommen haben“, betonte Gesing. Ihr, dem gesamten Kollegium, den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern wünschte er „viel Erfolg, Freude und Gottes Segen für die gemeinsam Zeit am Stoppenberg“. (do)

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