875 Jahre Abtei Hamborn in Duisburg

Mit einem Hof auf einem kleinen hochwassergeschützten Hügel und einer Kapelle fing alles an. Heute steht an dieser Stelle ein stattliches Kloster: die Prämonstratenser-Abtei Hamborn in Duisburg. Jetzt kann sie ihr 875-jähriges Bestehen feiern. Höhepunkt ist das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck am 5. Juni 2011.

Pontifikalamt mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck


Ihr 875-jähriges Bestehen kann in diesem Jahr die Abtei Hamborn in Duisburg feiern. Das Jubiläum würdigt das Prämonstratenser-Kloster im Duisburger Norden mit zahlreichen Veranstaltungen. Höhepunkt ist am Sonntag, 5. Juni, 16.00 Uhr, das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck in der Abteikirche, An der Abtei 2.

Gleichzeitig gedenkt der Orden eines Mitbruders, der vor 200 Jahren verstarb. Es ist Nikolaus Betscher (1745-1811), der letzte Abt der Prämonstratenser-Abtei im oberschwäbischen Rot an der Rot. Er war ein musikbegeisterter Mönch, pflegte freundschaftliche Beziehungen zum Michael Haydn und komponierte auch selber. Daher erklingt am Sonntag Betschers „Missa in g-moll“ für vierstimmigen gemischten Chor, Solisten, Orchester und Orgel, die er 1774 komponierte. Es musizieren unter Leitung von Abtei-Kantor Peter Bartetzky der Abteichor, die Solisten Anja Maria Kaftan (Sopran), Marion Thienel (Alt), Arno Bovensmann (Tenor) und Professor Anton-Peter Ling (Bass). Den Orgelpart übernimmt Professor Jürgen Kursawa.


Ersten Mönche kamen aus der Eifel

Der genaue Gründungstag der Abtei Hamborn ist nicht bekannt. Deshalb findet der Festgottesdienst zum Fest des Ordensgründers, des heiligen Norbert von Xanten, statt, dessen Gedenktag der 6. Juni ist. Zwei Jahre nach dessen Tod, im Jahre 1136, bat Gerhard von Hochstaden den Erzbischof von Köln um die Gründung eines Prämonstratenser-Klosters. Dafür stellte er seinen Hof Hamborn, der auf einem kleinen hochwassergeschützten Hügel lag,  und die dazu gehörige Eigenkirche unter dem Patronat Johannes des Täufers zur Verfügung. Die ersten Mönche kamen aus dem Kloster Steinfeld in der Eifel nach Hamborn.

„Nach allem, was wir darüber wissen, befindet sich die heutige Abtei genau an der Stelle und in den baulichen Dimensionen, die damals entstanden sind“, so Abt Albert Dölken. Bewegte Zeiten hat das Kloster erlebt. Hier sind beispielsweise die Zerstörung durch spanische Truppen im Jahr 1587 und auch das durch staatliches Verbot besiegelte Ende des  klösterlichen Lebens im Jahre 1806.

153 Jahre nach der erzwungenen Aufhebung der Abtei Hamborn, im Jahre 1959, gelang es demersten Bischof von Essen, Dr. Franz Hengsbach, die Prämonstratenser-Abtei Windberg bei Straubing für eine Wiederbesiedlung der historischen Stätte in Hamborn zu gewinnen. So wurde das unabhängige Priorat St. Johann der Prämonstratenser-Chorherren neu gegründet und 1994 durch den Orden zur Abtei erhoben. Im Jahr der Neugründung zählte der Konvent sieben Mitglieder, heute sind es über 25.  1959 übertrug Bischof Hengsbach den Prämonstratensern die Seelsorge in der Pfarrei St. Johann mit Krankenhaus und Schulen. Im Laufe der Zeit übernahmen die Patres weitere Aufgaben im Bistum Essen und in anderen Bistümern. (do/ad)

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