„144 Millionen Kinderarbeiter sind ein Skandal“

Rund 144 Millionen Kinderarbeiter gibt es weltweit. Für die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bistum Essen und Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck ist dies ein nicht länger hinnehmbarer Skandal. Zum "Welttag gegen Kinderarbeit" am 12. Juni 2014 fordern sie, die Ausbeutung von Kindern zu beenden.



Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Bischof Overbeck prangern Kinderarbeit an

Weltweit arbeiten rund 144 Millionen Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren als Helfer in der Landwirtschaft, in Industriebetrieben, als Haushaltshilfen und in anderen Bereichen. Diese oftmals harte körperliche Arbeit ist für die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bistum Essen und Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck ein weltweiter Skandal. Deshalb nehmen sie den „Welttag gegen Kinderarbeit“ am Donnerstag, 12. Juni, zum Anlass, mit der KAB Kampagne „Gute Arbeit – um Gottes Willen“, deren Schirmherr der Ruhrbischof ist, auf den Missbrauch und die Ausbeutung von Kindern hinzuweisen.

„Wenn ich mir vorstelle, dass Kinder unter schrecklichsten Umständen gezwungen werden, Tag für Tag in Fabriken oder auf Feldern zu schuften, um das Nötigste für sich und ihre Familien zu erarbeiten, ist das für mich und die KAB ein Skandal und eine weltweite Tragödie“, so der KAB-Vorsitzende im Bistum Essen, Johannes Strickerschmidt.

„Jedes Kind hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, Bildung, Geborgenheit und ein Leben in Würde. Dies ist in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verankert“, betont KAB-Diözesansekretär Wolfgang Heinberg. Trotzdem würden Kinder weltweit Tag für Tag ausgebeutet. Es gelte, den Druck auf die Politik auszubauen, um international politische Lösungen zu finden, „die Kinderarbeit verhindern und gleichzeitig den Kindern und den Familien Perspektiven für die Zukunft bieten“.
       

Schere zwischen Arm und Reich schließen

Für die KAB und Bischof Dr. Overbeck ist Bildung der Schlüssel zur Verbesserung der Lebenslage von Kindern weltweit. Darum fordern beide,  dass jedem Kind der Zugang zu Bildung ermöglicht werden muss, unabhängig von der Vermögens- und Einkommenssituation der Eltern.
Aber auch ganz grundsätzliche Fragen müssten im Sinne der angegangen werden. Der Ruhrbischof denkt dabei an das bestehende globale Wirtschaftssystem und die daraus resultierende Verteilung zwischen Arm und Reich, zwischen wohlhabenden und „abgehängten“ Staaten. Für Overbeck ist dies nicht nur eine Aufgabe der Regierenden, sondern auch ein „Handlungsauftrag für alle Christinnen und Christen“. Der Wohlstand der westlichen Staaten und der Reichtum Einzelner dürften nicht auf dem Rücken von Kindern entstehen. „Eine nachhaltige Entwicklung unserer Welt, mit echten Zukunftsperspektiven für alle Menschen, kann nur mit Zugangsmöglichkeiten zu Bildung und dem strikten Verbot von Kinderarbeit möglich sein“, unterstreicht der Bischof. Notwendig sei eine gerechtere Verteilung des Reichtums in der Welt. „Wir müssen die Schere zwischen armen und reichen Staaten schließen, um jedem Kind, gleich welcher Herkunft, eine echte Chance auf Bildung zu garantieren“, so Overbeck. (do)

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