Der Bilderstreit

Historische Auseinandersetzungen über die Rechtmäßigkeit der Verehrung christlicher Bilder. Im 6. Jh. kam das verehrte Bild auf, die Ikone. Als sich das byzantinische Kaiserhaus gegen die Bilderverehrung aussprach, kam es zum Bilderstreit. 

Kaiser Leon III. (717–741) erließ 726 und 730 ein Bilderverbot. Die Synode von Hiereira, die sich selbst als ökumenisches Konzil verstand, verfügte 754 die Abschaffung der Bilder. Den Bilderverehrern (Ikonodulen) wurden von ihren Gegnern (Ikonoklasten) Abgötterei, Götzendienst und Häresie vorgeworfen. Aber bereits 787 wurde die Bilderverehrung durch Kaiserin Irene (Mitregentin 780, Kaiserin 790, Mitregentin 792, Kaiserin 797–802) und Patriarch Tarasios auf dem 7. ökumenischen Konzil von Nizäa nicht bloß wieder zugelassen, sondern geradezu verbindlich. Auch eine zweite Phase der Bilderfeindlichkeit (815–843) konnte die Entwicklung nicht aufhalten. 

Die Synode von Konstantinopel entschied 843 zugunsten der Bilderverehrung. Die Ausbreitung der Bilderverehrung erfolgte seit dem 10. Jh. Neue Auseinandersetzungen gab es im 16. Jh. in Russland, als die einen streng am alten Stil festhielten und die anderen neue Themen und naturalistische Stile bevorzugten.