Impuls: Von „Sängerstämmen“ und einer verschwenderischen Liebe

„Wenn ich den Klang einer wunderbaren Geige höre, dann besteht mein Kopf nur noch aus zwei riesig großen Ohren“, sagt der Geigenbauer Martin Schleske. Und er erzählt von Tonholzsuchern, die an den Gebirgsflüssen stehen und dem Aneinanderschlagen der Stämme lauschen auf ihrem Weg durch die Fluten ins Tal. „Sängerstämme“, die aneinander schlagen und dann schwingen: Nur diese Hölzer sind als Tonholz für den Instrumentenbau geeignet.

Im Leben ist eben alles eine Frage der Resonanz. Wer oder was bringt mich zum Klingen?

„Vibrierende Resonanzdrähte“, so hat das der Soziologe Hartmut Rosa genannt. Damit liefert er einen interessanten Schlüssel zum Evangelium (Lukas 7,37-38):

„Und da war eine Frau, die galt in der Stadt als Sünderin. Als sie erfuhr, dass er im Haus des Pharisäers bei Tisch saß, brachte sie ein Alabastergefäß voll Balsam. Und sie kam von hinten, beugte sich über seine Füße, weinte und begann mit ihren Tränen seine Füße zu benetzen. Und sie trocknete sie mit ihrem Haar, küsste seine Füße und salbte sie mit dem Balsam.“

Ich bin von dieser Stelle deswegen so berührt, weil ich da die vibrierenden Resonanzdrähte spüre, die ich auch aus meinem Leben kenne. Was sich zwischen Jesus und der sogenannten Sünderin ereignet, ist ein großes Resonanzgeschehen. Die Frau drückt ihre Liebe zu Jesus ganz besonders aus und Jesus lässt sich davon berühren. Tränen fließen, Öl wird „verschwendet“ – und, ja, es finden sich auch Widerständler. Norbert Lepping

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