Impuls: Die große Freiheit

Ich erinnere mich noch wie gestern: an den Tag, an dem ich meinen Führerschein bekommen habe. Ein großartiges Gefühl! Die große Freiheit! Die Erlaubnis zu fahren!

Aber ehrlich gesagt, fahren können ist doch etwas anderes. Ich erinnere mich noch an das Erste, was ich gemacht habe, den Führerschein frisch in der Tasche: Das Auto meiner Mutter habe ich beim Anlassen so richtig abgewürgt. Fahren können ist doch etwas anderes. Die Erlaubnis zu fahren hatte ich, doch fahren zu können – das erforderte noch einiges an Übung und Routine. Auf die Idee, trotz der Widrigkeiten nicht zu fahren, wäre ich nicht gekommen. Ich hatte es ja schriftlich: Man traute mir zu, ein Auto zu fahren.

Von Vertrauen und Zutrauen handelt auch das Evangelium des heutigen Sonntags. Der Diener eines Hauptmannes ist schwer erkrankt. Als Hauptmann ist er es gewohnt, dass er Befehle erteilt und diese erfüllt werden. Doch angesichts dieser Situation ist der Hauptmann machtlos. Er kann dem Diener nicht befehlen, gesund zu werden. In seiner Not wendet sich der Hauptmann an Jesus. Er bittet Jesus, den Diener zu heilen. Der Hauptmann vertraut auf Gott. Dieses Vertrauen des Hauptmannes wird belohnt. Sein Diener wird geheilt.

Der Hauptmann hat Jesus zugetraut seinen Diener zu heilen. Er hat ihm vertraut und seine Bitte in die Hände Gottes gelegt. Ebenso dürfen wir es auch heute immer noch tun. Auch wir dürfen auf Gott vertrauen und unsere Bitten in die Hände Gottes legen. Auf ihn vertrauen, ihm etwas zutrauen. So wie auch uns vertraut wird, uns Dinge zugetraut werden.

Anne-Kathrin Hegemann

Gemeindereferentin

Anne-Kathrin Hegemann


Bottrop